Dienstag, 2. Juni 2015

Nachtrag 24.05.-28.05.: Die Kirchheimer mal wieder m See

So Ihr Lieben,
wie versprochen unsere Eindrücke von unserem ersten, kleinen WoMo Urlaub von Ende Mai. Wir haben uns dazu entschieden das mit dem Wohnmobil einmal auszuprobieren, da wir wissen wollten, ob uns das Ganze liegt, oder vielleicht gar nicht unser Fall ist. Speziell im Hinblick auf zukünftige Urlaube, etc. Einige werden sich bestimmt jetzt fragen, wieso wir denn nicht woanders hingefahren sind und wieder einmal am See gelandet sind.  Nun, dazu müsst Ihr wissen, dass wir wahnsinnig gerne am See sind und es uns auch zukünftig immer wieder hierher zurück verschlagen wird. Es ist einfach ein bezaubernder Fleck, den man nach all der Verbundenheit nicht missen möchte. Der zweite Grund ist ein ganz rationaler: Wie einige von Euch bestimmt wissen, ist es für uns „Jungspurns“ (zumindest für die, welche nach 1980 geboren wurden) mittlerweile sehr aufwendig geworden mit einem Wohnmobil ab 3,5 Tonnen fahren zu dürfen. Ich stecke derzeit mitten in der Führerschein Erweiterung vom normalen Autoführerschein Klasse B hin zur C1 Klasse, die es mir erlaubt Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen und damit unser Wohnmobil zu fahren. Der Aufwand der damit verbunden ist, kann sich echt sehen lassen: 6 Stunden Auto-Theorie Auffrischung, 3 Doppelstunden spezifische LKW-Theorie, Übungsfahrten zum rückwärts Anfahren an eine Laderampe (Prüfungsaufgabe), seitliches Einparken und das Einparken auf einen LKW Stellplatz. Dazu eine Nacht-, Autobahn- und Überlandfahrt. Am Ende stehen eine theoretische und eine praktische Prüfung. Finanziell muss man mit 700-900€ rechnen. Ganz schön heftig. Dennoch macht das ja schon auch irgendwie Sinn. Wenn man sich so vorstellt, dass jeder x-beliebige mit solch einem großen Fahrzeug unterwegs sein kann, würde das einem schon Angst machen. Was mich jedoch an der ganzen Sache stört ist, dass man für die Erweiterung nicht zwischen einem Berufskraftfahrer und einem „Normalo“ unterscheidet, was bedeutet, dass ich für meine Theorieprüfung alle Teile wissen muss, die ein Berufskraftfahrer auch wissen muss. Ein paar Beispiele gefällig? Bremssysteme, Arbeitsplatzbestimmungen, Fahrtenschreibsysteme, Fahrwerke, Kraftstrang, Transportvorschriften… etc.  Alleine beim Gedanken muss ich schon anfangen zu gähnen. Naja, da muss man wohl durch und ein bisschen Wissen schadet auch nicht. ;-)

So, nun möchte ich aber zum Wesentlichen, nämlich unserem Urlaub kommen. Wir waren am Sonntag so gegen 14.30 Uhr am See. Das Wetter war zu dieser Zeit sonnig, teils bewölkt. Gegen später ist es dann leider schon ordentlich zugezogen. Nach dem netten Empfang von Vaddern am Campingplatz-Eingang, hat er uns zunächst einmal auf unseren Stellplatz gelotst, auf dem schon das WoMo stand. 



Schon ein riesen Teil muss man sagen.  Anschließend haben wir erst einmal unsere Ladungen getauscht. Also mein Auto ausgeladen und das Wohnmobil beladen. Das gleiche mit Vadderns Sachen, der dann mit meinem Auto nach Plochingen fahren wollte. Danach gab es dann eine kurze Einweisung in Toiletten-Nutzung, Elektronik, Gasherd, Schlafmöglichkeiten, TV, usw. Mich hat gleich vieles an unseren alljährlichen Segeltrip am See erinnert, welchen ich immer noch jedes Jahr mit ein paar Jungs vom Internat in Meersburg mache. Die einzelnen Systeme sind sehr einfach und praktisch und schnell zu verstehen. Nach der Einführung haben wir uns dann an den besagten Fahrradanhänger gemacht. Zunächst einmal tausend Dank an Norbert und seine Family für dieses nette Geschenk!! Wir haben uns wirklich sehr gefreut! Da unser Sohn mit 6 Monaten noch nicht aufrecht sitzen kann und der Kopf auch noch etwas wackelig ist, benötigt er normalerweise eine für Kleinkinder konstruierte Hängematte, die im Hänger angebracht wird und das Kind stabilisiert. Da wir im Fachgeschäft gesagt bekommen haben, dass eine solche Matte bei unserem Modell nicht passt, musste also improvisiert werden. Im Internet habe ich gelesen, dass man alternativ seinen Maxicosi in den Hänger spannen kann. Also ein paar Spanngurte geholt und damit ans Werk gemacht. Mit Vadderns Geschick war dieser dann in ein paar Minuten im Hänger fixiert. Das machte einen ganz guten Eindruck. Hänger noch schnell ans Rad geschnallt und schon konnte die erste Probefahrt starten. Alles super! 



Jedoch muss man sagen, dass man gerade über Bodenwellen, Schotter usw. natürlich mit angepasster Geschwindigkeit fahren sollte, da sonst das Kind sich mehr wie in der Achterbahn als in einem Hänger fühlt. Nach unserem erfolgreichen Test haben uns dann von Vaddern verabschiedet. Da der Kleine dann müde geworden ist, haben wir uns dazu entschlossen erst einmal eine kleine Runde mit Kinderwagen über den Campingplatz zu drehen. Schnell merkten wir, dass dieser sehr übersichtlich war. Klein, aber mit allem was man braucht: Ein nettes Restaurant am See, saubere Sanitäranlagen, ein kleiner Spielplatz, kostenloses WLAN sowie dem direkt angrenzenden Seeweg in Richtung Uhldingen-Meersburg oder Überlingen-Ludwigshafen. Was wir vermisst haben, war ein kleiner Kiosk, an dem man sich mit den nötigsten Dingen hätte eindecken können. Vor allem an regnerischen Tagen, an denen man nicht kurz mit dem Fahrrad in die nächste Ortschaft fahren möchte, wäre das geschickt gewesen. Nach unserem kleinen Spaziergang, der seinen Zweck mit einem schlafenden Kind erfüllt hatte, machten wir uns dann ans Essen kochen. Unser erstes Mahl auf dem Wohnmobil Gasherd war ein Reiscurry. Nach Vadderns Erklärungen war das Entflammen und Kochen kein Problem. 




Das Essen war lecker und wir hatten die erste Runde Besteck zum Spülen. Dieses haben wir immer in einem Eimer gesammelt und ich habe dann gegen Mittag den Abwasch gemacht. Dank eines Spülraumes auf dem Campingplatz kein Problem. Ist man alleine unterwegs, kann man das aber auch ohne Probleme im Wohnmobil machen. Nach dem „clear-ship“ machen haben wir es uns dann vor dem Wohnmobil gemütlich gemacht, um den Abend ausklingen zu lassen. Hier hatten wir dann die Szenerie einmal auf uns wirken lassen. Man muss schon sagen, so ein Campingaufenthalt steigt und fällt mit seinen Gästen. Schon lustig, was da so unterwegs ist. Vom gestressten Familienvater mit 4 Kindern, der sich irgendwann gegen Mittag das erste Radler genehmigt und 5 Minuten später pennend im Zelt vorzufinden ist, bis hin zur Familie mit rebellierendem Einzelkind, das seine Eltern mit Ignoranz und einem ständigen „dagegen“ zur Weißglut bringt. Ich hätte ihnen gerne gesagt, dass ihr Kind leider nur ein Spiegel ihrer selbst ist, was sich in diesem Fall mal wieder schnell bestätigt hat. Aber schließlich hatte ich ja auch Urlaub und habe es mir verkniffen.
Die erste Nacht war sehr ruhig. Wir haben zu dritt in der vorderen Koje geschlafen und Anton gleich besser als Zuhause - vielleicht hat er es einfach genossen uns bei sich im Bett zu haben. Unseren zweiten Tag haben wir mit einem anständigen Frühstück gestartet. Danach im sehr sauberen Duschraum des Campingplatzes geduscht und fertig gemacht. Da das Wetter zu diesem Zeitpunkt noch erstaunlich schön war, haben wir uns entschlossen nach Meersburg zu radeln. Gesagt getan – Räder und Fahrradanhänger startklar gemacht und los gings. Die Strecke ist ca. 10 km lang und schön eben. Man kommt durch das Uhldinger Naturschutzgebiet und folgt dann dem Seeweg in Richtung Meersburg. Wegen der Ferienzeit war natürlich auch hier mit Spaziergängern, Rad- und Inliner-Fahrern schon einiges los. Man kam sich vor wie auf der Autobahn. 



In Meersburg angekommen ging es dann an der Fähre vorbei in die Fußgängerzone. Hier wurde einem mal wieder schnell klar, dass Meersburg immer noch einer der beliebtesten Touri-Städtchen am See ist. Es ging wirklich nur im Schritttempo voran. Für mich ist es immer wieder schön für ein paar Stunden hier zu sein, da ich mit meiner Internatszeit in Meersburg schon tolle Erinnerungen habe. Aus diesem Grund wollte ich auch ans Rondell, das ist ein Platz auf einer Wiese unter einer Trauerweide, die direkt am See liegt. Ein schönes Plätzchen mit besonderer Atmosphäre. Hier haben wir viele schöne Stunden und Abende am See verbracht. Schon verrückt jetzt mit meiner Frau und unserem Sohn hier zu sein – das war definitiv ein spezieller Moment für mich.   







Dank meiner Zeit am See und als mittlerweile etwas erfahrener Segler, habe ich dann irgendwann gemerkt, dass das Wetter umschlägt und so haben wir geschaut, dass wir wieder nach Maurach zurückkamen. Gerade noch rechtzeitig, denn kaum angekommen ging es auch schon mit stürmen und Regen los. Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, waren wir dann froh im Wohnmobil zu sein. Die zeltenden Camper taten einem dabei richtig leid, als diese sich teilweise zu viert oder fünft in das Zelt verkriechen mussten. Wir haben es uns dann im Wohnmobil gemütlich gemacht, Pesto Tortellini gekocht und den Abend mit beim Tatort schauen ausklingen lassen. Die zweite Nacht war Anton eher unruhig, wahrscheinlich hat ihn das Prasseln der Regentropfen irritiert. Außerdem war es mit 5-9 Grad ziemlich kalt, weshalb wir uns ein wenig die Heizung angemacht haben.
Am nächsten Tag hat es dann zum Glück wieder aufgehört gehabt mit Regnen, jedoch war es dank eines recht starken Ostwindes und dunklen Wolken ziemlich ungemütlich und kalt. Zwischendrin dann immer wieder Regen. So macht Campen dann leider nicht so viel Spaß. Wir haben das Beste daraus gemacht, haben gelesen und waren während einer regenfreien Phase knappe 1,5 Stunden rundum den Campingplatz spazieren. 




Wir waren mal wieder an der schönen Birnau, haben uns an einem nahe gelegenen Seehotel frische Erdbeeren und ein Holzofenbrot gekauft und sind auf einen kleinen Abstecher bei dem für uns traditionellen Spargelbesen „Möcking“ vorbei. Auch dort haben wir alle schon einige „feucht-fröhliche“ Abende verbracht. Nachdem wir wieder auf dem Campingplatz waren, haben wir uns dazu entschlossen noch im hauseigenen Restaurant essen zu gehen. 



Meine Käsespätzle waren OK, der Spargel mit Schnitzel wohl sehr  gut. Da es dann wieder angefangen hat mit regnen, haben wir den restlichen Tag im Wohnmobil verbracht.  
An unserem vorletzten Tag war dann wieder stabiles Wetter angesagt und so haben wir die Gelegenheit genutzt und sind in die andere Richtung, gen Überlingen (auch ca. 10 km vom Campingplatz aus) geradelt. Auch Überlingen ist mit seiner schönen Seepromenade immer einen Besuch wert. Eigentlich wollten wir von dort aus noch mit dem Schiff auf die Mainau fahren, jedoch haben uns die Eintrittspreis mit 19€/Person während der Hauptsaison ganz schön abgeschreckt. Da wir beide schon mehrmals auf der Mainau waren, dachten wir, dass wir uns das Geld lieber sparen. Wir waren dann noch gemütlich ein Eis essen und haben den Enten und Schwänen auf dem Wasser zugeschaut und uns dann wieder in Richtung Maurach aufgemacht.  





Dort angekommen waren wir dann für einige Stunden unten am See und haben es uns dort gemütlich gemacht, gelesen und ein paar schöne Fotos gemacht. 







Zurück im Wohnmobil gab es dann eine leckere Suppe und Vesper mit frischem Brot. Nachdem Anton im Bett war, sind wir dann noch bei einem Glas Rotwein vor der Türe gesessen. Leider war die Nacht ziemlich kalt, da am nächsten Tag schönes Wetter angesagt war und die Wolkendecke bereits abgezogen ist. Auch in dieser Nacht haben wir wieder die Heizung gebraucht.
Am letzten Tag war dann strahlender Sonnenschein angesagt. Wir haben schon früh angefangen aufzuräumen und unsere Sachen zu packen. Danach wurde gespült und das erste Mal die Toilette im Wohnmobil geleert, was dank einer rollbaren Kassette (das Ding wiegt voll immerhin knappe 20 kg) auch kein Problem war. Den restlichen Vormittag haben wir dann wieder am Wasser verbracht und haben dort auf Vaddern gewartet, der uns dann zur Mittagszeit erreicht hat. 



Kurz ein bisschen gequatscht, Übergabe gemacht und dann ging es für uns schon wieder zurück nach Hause. Wir wollten uns auf diesem Wege auch noch einmal ganz lieb bei Dir bedanken Pa, dafür, dass Du uns die Möglichkeit dieser Schnuppertage ermöglicht hast! Wir hatten definitiv Spaß und werden das Wohnmobil mit Sicherheit in Zukunft wieder nutzen. Bis dahin habe ich dann hoffentlich auch endlich den blöden Führerschein! Also, wir hoffen, dass Ihr auch etwas Spaß an unserem Bericht hattet und wir wünschen Dir Pa, uns und allen anderen Campern für die Zukunft allzeit gute Fahrt und weiterhin viele schöne und besondere Momente!


Liebe Grüße und eine dicke Umarmung von
Chris, Anton & Felix



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