Sonntag, 9. April 2017

9. April. Blājel. 80 km. 1.5h



Heute morgen mal wieder vor der Sonne aufgewacht, und mich richtig gefreut, als sie ihre waermenden Strahlen hereinschickte. Die Naechte sind immer noch sehr kalt mit Temperaturen so um die null Grad.


Neben mir in 20 m und in 50 m Entfernung sind zwei Storchennester. Als ich ankam gestern  war ein Storchenpaar wohl gerade dabei sich zu entscheiden welches der beiden Nester es wohl beziehen wollte. 


Noch auf dem anderen Nest



Heute morgen war die Entscheidung wohl gefallen, und sie fangen an, das Nest direkt hier am Haus wieder herzurichten. Alle fuenf Minuten fliegen sie los und holen neues Nistmaterial. Einfach schoen, die Zeit und die Muse zu haben da zuschauen zu koennen. 

Auch ist der Platz hier endlich mal ein etwas ruhiger Platz, wo nicht stuendlich ein Zug oder ein LKW durchs Womo faehrt. 

Hunde sind hier immer am bellen. Daran muss man sich wohl gewoehen. Oft hoert man sie in weiter Entfernung, wo sie wohl im Rudel leben.

Auch gestern bei der Fahrt habe ich wieder unheimlich viele tote am Strassenrand liegend gesehen, und wild herumlaufende. Meist verschwinden die Hunde sofort wenn sie ein Auto, ein Pferdefuhrwerk oder einen Menschen sehen. 


Gestern hatte ich auch bei der Fahrt zum Kloster auch ploetzlich eine Kuh vor mir, die die Fahrbahn ueberquerte ohne sich um mich zu kuemmern.


Mit Lulian habe ich mich gestern noch lange unterhalten. Seine Schwester ist in die USA nach New Orleans gezogen, der Liebe wegen. Er besucht sie einmal im Jahr, und sie kommt wohl auch einmal im Jahr hier her. Die Mutter mit 67 lebt noch, der Vater ist leider schon tot. 

Er und seine Frau haben eine zweijaehrige Tochter und hoffen auf einen Sohn.

Das Haus in dem sie wohnen war frueher einmal ein Fabrik fuer Reis Crispies und ist unheimlich gross. Es gibt einen riesigen Aufenthaltsraum fuer Camper, eine kleine Kueche fuer die Leute mit Zelt, Kicker stehen herum, und saubere Duschen und Toiletten. Es ist nicht sehr breit, aber 50 m lang. 

Nun nutzt er den Platz davor fuer Stell- und Zeltplatz. Fuer die Nacht mit Strom habe ich 47 Lei bezahlt. Bei uns oft die Gebuehr fuer einen normalen Parkplatz.






Und weiter ging die Fahrt. Heute nicht all zu weit bei dem schoenen Sonnenschein, der herrscht. Keine Wolke mehr am Himmel. Nicht weit, nur ca 80 km und es tut sich eine total veraenderte Landschaft auf. Das Land wird flacher, und die Huegel sanfter. Erinnert mich so ein wenig an die schwaebische Alb.




Die Bahnuebergaenge hier sind abenteuerlich. Selbst die Rumaenen fahren nur im Schritttempo drueber. Ich denke es ist oft mit Absicht gemacht, damit man langsam wird. Die meisten sind unbeschrankt, und haben nur so kleine Warnleuchten und so ein ganz leises klingeln. Tiefste Schlagloecher, und die Schienen meist ohne irgendwelche Uebergaenge. Wer da schnell drueberfaehrt ist wahrscheinlich seine Raeder los....bei mir im Womo die Schraenke am Boden.



Bis Blājel bin ich gekommen, wo ein hollaendisches Paar einen kleinen aber feinen Platz betreibt. Am Rande Transilvaniens bin ich nun angekommen. Hier herrschte Dracula im Land. 




Als ich ankam, standen drei Leute beieinander und unterhielten sich auf englisch. Eine aeltere Dame und ein junges Paaerchen.

Ich stellte mich vor, und das Paaerchen stellte sich auch vor. Aus Brasilien, sind sie. Seit 4 Jahren unterwegs mit einem selber umgebauten Landrover. Begonnen haben sie in Wladiwostok und sind ueber Asien nun in Rumaenien gelandet. 




Drei mal wollen sie den 70 Breitengrad erreichen. Das zweite mal war es wohl in Russland....dort geht das nur bei - 40 Grad.....( weil nur dann genug Eis da ist um da zu fahren !) das dritte Mal wollen sie es in Norwegen machen....am Nordkap.....

Das erste Mal waren sie wohl in Alaska vor 7 Jahren auf einer Reise, die dort wohl auch zwei Jahre gedauert hat.


Die beiden waren gerade am Aufbruch. Geld verdienen tun sie in dem sie Buecher schreiben....www.mundoporterra.com.br


Dann wurde ich zum Begruessungskaffee eingeladen. Der Zufall ergab, dass eine deutschsprechende Bulgarin anwesend war, die all meine neugierigen Fragen beantwortet hat.


Die Kirche wird hier in der Gegend in deutsch oder zweisprachig abgehalten. Sie hat mir erzaehlt wie Hochzeiten ablaufen, wie die Traditionen gepflegt werden, wie sie Schwierigkeiten mit den Roma's haben, die in 1 km Entfernung in einem Containerdorf wohnen, wie es Streit gibt, dass man nicht mehr deutsch sprechen sollte, wie und von was die Leute hier Leben, wie viel sie Geld zur Verfuegung haben.....und und und und. 

Sie konnte mir auch erklaeren wie es zu dieser Hundeplage kam. Immer wenn die Leute vertrieben wurden ( das war des oefteren der Fall, da muesst ihr etwas bei Wiki in Geschichte Rumaeniens lesen !) , und sie nur mit einem Pferdefuhrwerk oder einem Handkarren los mussten liesen sie die Hunde zurueck, da sie fuer sich selber nicht genug zu Essen hatten. 


Zwei Stunden sassen wir zusammen, mein Magen knurrte ( ich hatte mal wieder nur Kiwi's gefruehstueckt..) aber es war so interessant sich mit Ihr zu unterhalten. Alleine deswegen hat sich die Fahrt hierher schon gelohnt.


Jetzt lege ich erst mal die Fuesse hoch in der Sonne.




Und nun sind meine schwaebischen Leser gefordert.
Die beiden Platzbetreiber haben sich etwas nettes einfallen lassen. Jede Latte am Zaun soll mit einem typischen Wort der Besucher beschriftet werden. Vorraussetzung ist, dass es etwas mit reisen zu tun hat und nicht uebersetzbar sein soll. Also  zum Beispiel im Dialekt oder ansonsten einmalig, und nur in deutsch vorkommen soll.
Was faellt euch dazu ein...??
Nehme gerne Vorschlaege entgegen. Ob per mail, whatsapp oder telegram, Kommentar....wie auch immer......helft mir.

Ich hatte schon an:" s rad ra dra " gedacht. 🤗

2 Kommentare: