Sonntag, 3. Juli 2016

76. Tag. 303 km. 4:15h. Beeskow



Eigentlich hat sich der Kreis um die Ostsee geschlossen gestern. Die paar Kilometer bis Ruegen ( ca. 50 km bis Stralsund ) lasse ich mal unter den Tisch fallen....gemessen an der gesamt gefahrenen Strecke sind sie vernachlaessigbar.

Das Erste was einem auffaellt, wenn man die Grenze ueberfaehrt ist, dass man wieder alles lesen kann. Beim Laufen durch die Stadt ploetzlich alle Leute wieder versteht. Im Radio Sender findet, die man auch versteht...
Nach fast drei Monaten auch eine neue Erfahrung. Eigentlich war man im Kopf schon fast mehr 
" im englischen" unterwegs. Wenn man die Stoepsel in den Ohren hat und " seine " Musik hoert, dann versteht man das wenn es englisch ist, und der Saenger eine halbwegs deutliche Aussprache hat.
Einen Finnen, Esten, Litauer, Letten zu verstehen geht gar nicht. Zwar habe ich mir immer die Begruessungen gemerkt.....(zuletzt: " dzien dobry" in Polen)...aber ich denke das ist auch das Minimum.

Gerne haette ich mich laenger mit einem Polen unterhalten. Aber aehnlich wie die Finnen sind sie aus meiner Sicht eher skeptisch gegenueber alleinreisenden aelteren Herren. Auch sie sehen einen nicht an wenn man aneinander vorbei laeuft. Auch sie schauen eher weg. Vor allem auch die Frauen machen einen lange nicht so selbstbewussten Eindruck wie in Deutschland.....

Vielleicht bin ich es aber auch, der sich veraendert hat, und und nicht mehr unbedingt den Kontakt sucht, sondern eher gerne fuer sich alleine ist, und die Ruhe geniesst....

Ansonsten ist Polen auch ein Land im Wandel ( so weit ich das nun beurteilen kann ). Staedte wie Warschau ( das ich einmal bei einem Kongress besucht habe ) ziehen alles an, und die Landbevoelkerung wird immer weniger. Es gibt riesige Felder mit Kartoffeln ( die man dann in Deutschland kaufen kann ), Weizen, Erbsen, Linsen. Was auffaellt, dass man wenig Mais angebaut sieht. ( in den Gegenden die ich durchfahren habe),

Es gibt schoene neue Haeuser, aber auch schreckliche Plattenbauten die noch bewohnt sind. Der Gegensatz zwischen arm und reich scheint auch hier sehr gross zu sein.

Die Auto's sind eine Nummer kleiner wie im Baltikum ( die fast nur deutsche Auto's fahren). Hier sieht man auch viele Japaner und alte verrostete Blechlauben.

Nix wie weg, dachte als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute. Die Sonne schien, aber im Abstand von einem Meter neben einem anderen zu parken behagt mir nun ueberhaupt nicht. 



Ich fragte mich, warum ich mich da hingestellt hatte. Besser waere ich auf dem Parkplatz am Supermarkt um die Ecke gestanden.


Keine Reaktion auf mein " Tschuess" kam, sie hat mich nicht umarmt und gekuesst wie ich es erwartet haette. Nix....einfach nix......
Als ich von der Insel fuhr rief ich laut: " Tschuess Ostsee " . Aber wie beschrieben, es kam keine Antwort.
Wie schoen sie ist mit all Ihren Facetten kann man an den Bildern sehen. Sie hat alle Seiten gezeigt. Kalt, truebe, regnerisch, sonnig, stuermisch, ruhig daliegend, mit Schaerenufer, mit Steilkueste, mit Wueste, mit Sandstrand. 
Ich denke jeder kann finden was er will an dieser Langen Kueste.

Immer an der polnischen Grenze entlang ging es weiter, und selbst hier waren die kleinen Strassen ( mit ein paar kleinen Ausnahmen ) sauber geteert und gut befahrbar.


Bei Beeskow bin ich gelandet, wo es auf einer kleinen Spreeinsel einen netten Stellplatz im Hafen gibt. 

Unterwegs zum ersten Mal dann wieder deutschen Diesel getankt. Bei den gemuetlichen Landstrassen kommt der Sechszylinder mit 11l/100 km aus.

Die Landschaft hier hat auch seinen Reiz, und ist immer wieder von kleinen Seen und Tuempeln durchsetzt. Unheimlich lange wunderschoene von alten Baeumen gesaeumte Strassen. Nette kleine Doerfer, wo es das eine oder andere Haus noch nicht zu einem neuen Farbanstrich seid DDR Zeiten geschafft hat

Meine Strecke heute. ( bitte Start und Ziel vertauschen)


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